Symbiose zur Umwelt

Seit der Industrialisierung hat der Mensch weltweit die Hälfte der Wälder, der wohl wichtigste CO2-Speicher, abgeholzt. Es ist naheliegend, was zur Bewältigung der gegenwärtigen Umweltkrise zu tun ist.

Das Projekt The Billion Tree Campaign, das durch das Umweltprogramm der UN betrieben wird, geht auf die Umweltinitiative Plant-for-the-Planet des damals neunjährigen Felix Finkbeiner zurück. Das ursprüngliche Ziel, zum Pflanzen von eine Milliarde Bäume zu motivieren, wurde bereits übertroffen. Daher hat die Organisation ihre Ziele bereits 2011 höhergesteckt: eine Billion Bäume zu pflanzen.
Bei der Wiederaufforstung ist es jedoch auch notwendig, die kommenden Veränderungen des Klimas mit einzuberechnen und keine Ersatzflächen zu nutzen, die andere Ökosysteme und heimische Tierarten verdrängen. Zudem muss der zunehmenden Waldbrandgefahr vorgebeugt werden, sonst werden die neuen Wälder nicht zum CO2-Speicher, sondern zum CO2-Verursacher.


 

Meere schützen

Der globale Ozean bedeckt 71% der Erdoberfläche und enthält etwa 97% des Wassers der Erde. Eine weitere Folge der CO2-Belastung ist die Versauerung der Meere, was Meeres-Tiere am Anfang der Nahrungskette bedroht. Weiterhin ist die Vermüllung der Meere für eine hohe Schadstoffbelastung verantwortlich. Die Verschmutzung und Überfischung der Meere dürfen nicht weiter voranschreiten, schon im Eigeninteresse, denn der Mensch ist direkt oder indirekt vom Ozean abhängig. Illegale Müllentsorgung und illegale Fischerei muss auf internationaler Ebene gelöst werden.

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Landwirtschaft verändern

Unsere Landwirtschaft hat eine große Klimawirkung. Die Klimawirkung liegt bei etwa 19 Prozent, der Transport liegt bei 16 Prozent. Das liegt aber nicht allein am Ausstoß von CO2. Rinderzucht verursacht Methan, kurzum: Kühe pupsen viel, dessen Wirkung auf den Treibhauseffekt 25-mal höher ist als bei CO2. Dazu kommt der in Düngemittel enthaltene Stickstoff, dessen Klimawirkung sogar 265-mal höher ist. Die Landwirtschaft muss sich reformieren, aber auch den neuen Gegebenheiten anpassen und resilient werden. Vielleicht könnte die Einführung der Dreifelderwirtschaft den Einsatz von Düngemitteln bremsen?

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Biodiversität erhalten

Kaum jemand mag Spinnen, Mücken sind nervig und Skorpione gefährlich. Wer braucht die schon? In dem Buch „Über Leben“ von Dirk Steffens und Fritz Habekuß findet sich ein gutes Beispiel für die Wichtigkeit der Artenvielfalt. Der Papageifisch ernährt sich von den Algen der Korallen und befreit damit die Korallenpolypen, die sonst unter den Algen sterben würden, was wiederum der Tod des Korallenriffs bedeuten würde. Der Riffbarsch frisst Papageifische und Haie mögen Riffbarsche. Würde der Hai aussterben, würde es mehr Riffbarsche geben, die auch mehr Papageifische fressen. So hängt das Überleben der Korallenriffe indirekt mit dem Überleben der Haie zusammen.
Die Abnahme der Artenvielfalt kann ungeahnte Folgen haben. In unserem Ökosystem hängen viele Arten voneinander ab, viele Zusammenhänge und deren Folgen begreifen wir noch gar nicht. Dennoch schreitet das Artensterben heute zwischen 100- bis 1.000-mal schneller voran als normal. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sein.
Die Weltgemeinschaft hat die UN-Ziele, das Artensterben zu stoppen, weit verfehlt. Der Strategieplan ist 2020 ausgelaufen, einen neuen gibt es noch nicht. Ein neues Abkommen kommt frühestens Ende 2022, doch die Zeit drängt.

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An den Klimawandel anpassen

Der Klimawandel ist schon da. Wir können ihn begrenzen, aber die Folgen der heutigen Klimasünden machen sich erst viel später bemerkbar. Es kommt also noch einiges auf uns zu. Die Weltgemeinschaft muss sich darauf vorbereiten, da Dürren und Überschwemmungen zum einen ohnehin hohe Kosten verursachen und zum anderen weitere Umweltkatastrophen auslösen. Überschwemmungen können das Grundwasser verunreinigen und Epidemien begünstigen, aber auch Ernten wegspülen. Dürren können fruchtbare Böden austrocknen und Wasserknappheit verursachen.
Die Vereinten Nationen sprechen von einer Resilienten Landwirtschaft, die den neuen Gegebenheiten gewachsen ist. Auch bei der Aufforstung muss man sich den Veränderungen stellen, die ganze Waldlandschaft in Europa könnte sich dadurch verändern. Neue Tierarten werden in Europa heimisch, die früher eher im Süden anzutreffen waren.

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Der Klimawandel wird immer teurer, es aufzuschieben wird die nötigen Investitionen weiter in die Höhe treiben. Noch 2009 versprachen die Geberländer den Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden US-Dollar im Kampf gegen den Klimawandel bereitzustellen. Heute sprechen wir bereits von 300 Milliarden US-Dollar jährlich, obwohl das 100-Mrd-Dollar-Versprechen nie erreicht wurde.

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