Klimawandel & Umweltzerstörung

Nach Warnungen aus der Klimawissenschaft stehen wir bereits gefährlich nahe an Kipppunkten zu einer Kettenreaktion, die unumkehrbare Klimafolgen auslösen könnten. Doch die verantwortlichen Industriestaaten und ihre Unternehmen mit hohem Emissionsaufkommen schauen nicht nur weg; sie gießen wortwörtlich noch Öl ins Feuer.

Damit das in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel erreichbar bleibt, müssen die globalen Emissionen in diesem Jahrzehnt um 45 Prozent gesenkt werden. Doch mit den derzeitigen Klimazusagen würden die Emissionen um 14 Prozent steigen. „Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, werden manchmal als gefährliche Radikale dargestellt. Doch die wirklich gefährlichen Radikalen sind die Länder, die die Gewinnung fossiler Brennstoffe weiter ausbauen.“, sagte UN-Generalsekretär Guterres.


 

Sahelzone

In Deutschland sind wir derzeit noch bedingt vom Klimawandel betroffen, der globale Süden insb. die Sahelzone sind durch Hitze, Trockenheit und Starkregen geprägt. Der Klimawandel ist hier bereits angekommen – mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. Bei einer Hitzewelle werden ältere Menschen, Kinder sowie schwangere und stillende Frauen einem höheren Krankheits- und Sterberisiko ausgesetzt.

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Pakistan

Extreme Monsun-Regenfälle haben in Pakistan im Sommer 2022 zu schwersten Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Ganze Dörfer wurden weggespült. Straßen, hunderte Brücken und 1,7 Millionen Häuser wurden zerstört. 33 Millionen Menschen sind von den Fluten betroffen, zehntausende Familien mussten überstürzt ihr Zuhause verlassen. Etwa 30 Prozent der Wasserversorgung wurde zerstört, was neue Risiken in sich birgt. Ein Drittel Pakistans stand unter Wasser. In Pakistan hat sich das ereignet, was Klimaprojektionen seit Jahren voraussagen: die Zunahme von Wetterextremen.

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Madagaskar

Madagaskar ist eines der zehn am stärksten von Katastrophen bedrohten Länder der Welt und dazu das am stärksten von Wirbelstürmen betroffene Land Afrikas. Vier Jahre Dürre in Folge haben dazu geführt, dass Familien im Süden des Landes keine Möglichkeit mehr haben sich selbst zu ernähren und zu verzweifelten Überlebensmaßnahmen wie dem Verzehr von Heuschrecken, roten Kaktusfrüchten oder rohen Blättern greifen. Madagaskar ist derzeit der einzige Ort auf der Welt, an dem hungersnotähnliche Zustände durch den Klimawandel und nicht durch Konflikt verursacht wurden.

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Der Dritte IPCC-Bericht

Im April 2022 veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) seinen dritten und letzten Teil eines neuen Sachstandsberichts zum Klimawandel. Der dritte Teil des IPCC-Berichts bringt es klar auf den Punkt: die Lage ist ernst. Aber noch nicht hoffnungslos, sofern die Welt in der Klimapolitik radikal umdenkt.

Der erste Teil des IPCC-Berichts (August 2021) befasste sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels. Im zweiten Teil (Februar 2022) ging es um die konkreten Folgen des Klimawandels. Der dritte und letzte Part befasst sich mit den Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um den Klimawandel und seine Folgen abzumildern.

Im Zeitraum 2010-2019 sind die CO2-Emissionen weiter gestiegen, die Wachstumsgeschwindigkeit hat dabei allerdings abgenommen. Der Ausstoß von Treibhausgasen muss sofort und drastisch verringert werden, wenn wir die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad begrenzen wollen. „Wir haben die Werkzeuge und das Wissen, um die Erwärmung zu begrenzen.“, erklärte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. Effiziente Klimaschutzmaßnahmen, gesetzliche Regulierungen und Marktmechanismen sind bereits bekannt. Lee weiter: „Wenn diese entsprechend skaliert und breiter angewendet werden, können sie tiefgreifende Einsparungen von Emissionen unterstützen und Innovationen ankurbeln.“
Entscheidend für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels ist ein Kurswechsel im Energiesektor. Weniger fossile Energieträger, den Verkehr elektrifizieren, die Energieeffizienz verbessern und alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff nutzen.

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Organisierte Leugnung des Klimawandels

Während die Wissenschaft eine Warnung nach der anderen an die Weltgemeinschaft richtet, versuchen Lobbyisten jedoch Zweifel am Klimawandel zu streuen – eine echte Verschwörungspraxis. Die Industrie fossiler Brennstoffe, die Autoindustrie aber auch rechts-libertäre politische Gruppierungen, wie die Alternative für Deutschland, organisieren sich in Lobbyorganisationen wie das Heartland Institute, Committee for a Constructive Tomorrow (CFACT) und sein deutscher Ableger das Europäische Institut für Klima und Energie e.V.

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