Klimawandel stoppen

Das Ziel muss Null sein. Das Kohlendioxid in der oberen Atmosphäre bleibt für tausende Jahre dort, eine Reduzierung der CO2-Emissionen würde den Klimawandel nicht stoppen, sondern verlangsamen.

Bei der weltweiten Verteilung der Emissionen ist die Energiewirtschaft mit knapp 38 % ganz vorn. Dabei mangelt es nicht an Technologien oder an Wissen, aber die Umsetzung kommt nicht voran. Der UN-Generalsekretär António Guterres beklagte im April 2022, dass die Emissionen weltweit um 45 Prozent sinken müssen, aber bei den derzeitigen Zusagen die Emissionen um 14 Prozent steigen würden. „Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle und haben den Fuß auf dem Gaspedal. […] Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren.“ Die Anstrengungen beim Ausbau alternativer Technologien muss ohne Greenwashing rasant zunehmen und die Industriestaaten müssen den Entwicklungsländern dabei helfen, die gesetzten Ziele zu erreichen.

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CO2-neutraler Transport

Mit gut 20 % gehört der Transport zu den Top-Emissionsverursachern. Auch hier mangelt es nicht an Technologien, doch werden nötige Veränderungen wie Tempolimit, versteuertes Kerosin oder die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs durch Lobbyinteressen blockiert. Zur Elektrifizierung des Verkehrs setzt man auf Lithium-E-Autos. Allerdings kann Lithium nicht ausreichend produziert werden, um einen baldigen emissionsfreien Verkehr zu gewährleisten. Emissionsfreie Brennstoffzellen-Autos könnten die Lösung sein, sie benötigen deutlich weniger Lithium, dafür aber mehr Teile und Motoröl.
Die Klimawirkung des Flugverkehrs liegt bei rund 5 Prozent, dabei haben 90 Prozent der Weltbevölkerung noch nie ein Flugzeug von innen gesehen. Die Schifffahrt ist zusätzlich für die Übersäuerung der Meere verantwortlich. Für das gesteckte Ziel, den Transport auf die Hälfte der Emissionen zu senken, werden deutlich mehr Anstrengungen nötig sein.

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Industrie modernisieren

Mit über 20 Prozent steht die Industrie auf Platz 2 der Emissionsverursacher. Die größten Industrieanlagen in Deutschland sind Stahlwerke und Raffinerien. Das größte Stahlwerk in Duisburg, das integrierte Hüttenwerk von ThyssenKrupp, emittiert acht Millionen Tonnen CO2-Emissionen und damit mehr als drei der größten Kraftwerke. Doch eine klimaneutrale Stahlproduktion ist lösbar. Auch hier kann grüner Wasserstoff eingesetzt werden. Das erhöht die Nachfrage von Wasserstoff und lockt Investoren an.

Die drittgrößte Branche neben Fahrzeug- und Maschinenbau ist die Chemieindustrie. Die Chemie will möglichst bald klimaneutral werden und setzt auf erneuerbare Rohstoffe, besseres Recycling und grünen Strom. Im Kern steht eine Kreislaufwirtschaft, in der wertvolles Material nicht entsorgt, sondern zurück in die Wertschöpfung gebracht werden soll.

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Lösung gesucht: Zement

Ein derzeit ungelöstes Problem ist die Herstellung von Zement, genau genommen Zementklinker. Das ist der Stoff, der den Beton zusammenhält – der Kleber für den Beton. Etwa zwei Drittel der Emissionen werden durch die Freisetzung von CO2 aus den eingesetzten Rohmaterialien und ein Drittel durch die Verbrennung der Brennstoffe verursacht. Bei der Verbrennung lässt sich CO2 einsparen, doch bei der Verarbeitung des Rohmaterials nicht. Allein in Deutschland wurde im Jahr 2020 etwa 25 Millionen Tonnen Zementklinker für 35 Mio. Tonnen Zement produziert. Bei einer Tonne Zement entstehen 587 Kilogramm CO2. Für Zementklinker gibt es noch keine brauchbare Alternative. Dennoch bietet die Entwicklung neuartiger Bindemittel bzw. neuer Herstellungsverfahren ein unbestimmtes Potenzial, die CO2-Emissionen der Zementindustrie zu senken.

Eine Emissionsabsenkung wäre aber auch möglich durch die Verwendung alternativer Baustoffe wie Holz, innovativer Bauweisen oder die Verringerung des Zementklinkeranteil. Als einzige wirkungsvolle Methode, mit derzeitigem Wissensstand, wäre die Abscheidung, Nutzung und permanente geologische Speicherung von CO2. Anders wäre eine Null in der Zementherstellung nicht zu erreichen.

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CO2 speichern

Noch 2020 hielt Wirtschaftsminister Habeck die CO2-Speicherung für die falsche Strategie, schließlich motiviert man dazu CO2 zu produzieren. Dennoch stehen wir derzeit noch vor unlösbaren Problemen, bei der die CO2-Speicherung helfen kann. So wäre es beispielsweise möglich das CO2 aus der Zement- oder Stahlherstellung abzuscheiden und weiterzuverarbeiten. Aus CO2, Wasser und elektrischer Energie könnte beispielsweise Ethylen werden, was für die Herstellung von Plastik benötigt wird. Somit kann Plastik zum CO2-Speicher werden. Aber auch Zement und Mörtel können aus dem abgeschiedenen CO2 werden.

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Der Kapitalismus ist sehr unflexibel, aber dennoch gibt es auch hier Instrumente den richtigen Weg einzuschlagen. Umweltsünder müssen hohe Steuern zahlen und umweltfreundliche Varianten müssen steuerlich belohnt werden – nicht andersrum. Die Politik muss hierfür die Weichen stellen und die Wähler müssen es einfordern.

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